R+V Kumul-Management-System
Die Aufgabe
Von Kumul spricht man im Versicherungswesen, wenn mehrere beim gleichen Versicherer versicherte Einheiten durch ein einziges Schadenereignis betroffen sein können. Häufig sind Naturgewalten, wie Sturm (z.B. Kyrill) oder Hagel, die Ursache für Kumul-Schäden. Die Bewältigung von Kumul-Schäden stellt eine große Herausforderung für das Schadenmanagement der Versicherer dar. Mit einer geobasierten Lösung zur Kumul-Steuerung sollen Mitarbeiter im Schadenmanagement der R+V Versicherung die Möglichkeit erhalten, Kumul-Ereignisse GIS-gestützt zu modellieren und eingehende Schäden hoch effizient und kostenoptimiert zu plausibilisieren.
Das Kumul-Management-System erlaubt uns im Kumulfall eine schnelle Einschätzung der Situation und ermöglicht uns, kurzfristig auf neue Schadensituationen zu reagieren.
Stefan Lühr - Komposit-Schaden, R+V Versicherung
Der Kunde
Die R+V Versicherung ist einer der größten Versicherer Deutschlands und gehört zur Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken. Seit vielen Jahren wächst die R+V Versicherung stärker als die Branche und zeichnet sich durch hohe Risikotragfähigkeit aus.
Über 8 Millionen Kunden in Deutschland mit rund 24 Millionen Versicherungsverträgen vertrauen den Leistungen der Wiesbadener Versicherung. Als Universalversicherer bietet R+V sowohl für Privatkunden als auch für Unternehmen aus Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft spezielle Lösungen an.
Die Lösung
Die von con terra geschaffene Lösung zur Steuerung von Kumulschäden erlaubt den Mitarbeitern des Schadenmanagements der R+V Versicherung Kumul-Ereignisse interaktiv zu erfassen und zu verwalten. Die Lösung basiert auf der ArcGIS Technologie von Esri. Zur Verwaltung der Daten wird eine zentrale Enterprise Geodatabase auf Basis einer Microsoft SQL Server Datenbank genutzt.
Zusätzlich umfasst die Lösung Prozesse und Schnittstellen, die zum einen bestätigte Kumul-Ereignisse in das zentrale Schadenmanagementsystem (DB2) der R+V Versicherung übertragen und zum anderen wetterrelevante Schadenmeldungen aus dem Schadenmanagementsystem als GIS-Daten in die zentrale Enterprise Geodatabase überführen. Die Implementierung und automatisierte Ausführung der Prozesse zur Datenübertragung erfolgt auf Basis der Spatial ETL-Technologie FME.
Basiert auf
ArcGIS for Desktop
ArcGIS for Server Basic Enterprise
ArcGIS Online
FME Desktop
FME Server
Microsoft SQL Server
DB2 for z/OS
Der Nutzen
Mit der Lösung zur Kumul-Steuerung haben die Mitarbeiter im Schadenmanagement der R+V Versicherung die Möglichkeit, eine eingetretene Kumul-Situation schnell zu erkennen und darauf zu reagieren. Auf Grundlage der in die Enterprise Geodatabase überführten wetterrelevanten Schäden ist erstmalig eine GIS-gestützte Visualisierung und Analyse der eingehenden Schadenmeldungen möglich. Dies erlaubt eine schnelle Einschätzung der Situation und ermöglicht eine kurzfristige Entscheidungsfindung.
Kumul-Ereignisse lassen sich jetzt schnell und einfach modellieren und in das Schadensystem übertragen. Dadurch können eingehende Schäden effizient und kostenoptimiert plausibilisiert werden. Die Umsetzung der Lösung basiert auf einem vollständig konfigurativem Ansatz. Zukünftige Aktualisierungen der verwendeten Standardsoftwarekomponenten können somit mit geringem Aufwand durchgeführt werden. Dadurch ist die Nachhaltigkeit der Lösung gesichert. Darüber hinaus ist die aufgebauten GIS-Infrastruktur so flexibel, dass weitere Anwendungsszenarien einfach mit in die Lösung aufgenommen werden können.
Markus Wissing