Auf dem Weg zum „digitalen Kosmos“

Ende Januar traf sich auf Einladung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) und des Umweltbundesamtes (UBA) ein breiter potenzieller Anwenderkreis von Umweltinformationen bei der con terra GmbH in Münster. Ziel des Treffens war es, im Rahmen eines User-Centered Design Workshops, möglichst genau die tatsächlichen Anforderungen echter Anwender an ein zentrales Umweltinformationsportal für Deutschland (Umwelt- und Naturschutzinformationssystem - UNIS-D) zu bestimmen. Neben Vertretern aus der Umweltverwaltung kamen unter anderem Medien-, Verbands- und Wissenschaftsvertreter, Umweltaktivisten sowie Vertreter von Wirtschaftsunternehmen und der Bildung zusammen, um Ihre Anforderungen und Ideen in das UNIS-D-Projekt einzubringen.

Aufgeteilt in 3 Arbeitsgruppen und unter der methodischen Leitung der con terra UCD-Experten, wurden bei dem Treffen sogenannte Personas (fiktive prototypische Nutzer einer Zielgruppe) und User Stories (in Alltagssprache formulierte Software-Anforderung) entwickelt. Die kreative Arbeit innerhalb der Gruppen, der angeregte Austausch in den Pausen und die Fokussierung auf die tatsächlichen Anforderungen wurden von allen Beteiligten als äußerst positiv und zielführend bewertet. So konnte am Ende des Tages dank der passenden Methode und viel engagierter Mitarbeit auf konkrete Ergebnisse geblickt werden, die sowohl in den inhaltlichen Erwartungen an die Informationen als auch in der Form der Aufbereitung sowie technischen und rechtlichen Qualität eine breites Spektrum an Nutzeranforderungen widerspiegelten. Sowohl die Teilnehmer als auch die UCD-Experten der con terra waren folglich hoch zufrieden, sahen aber auch die gewaltigen Herausforderungen, den vorgetragenen Bedürfnissen innerhalb der bestehenden Strukturen Rechnung zu tragen. Die Ergebnisse werden nun von der con terra auf- und ausgearbeitet und dienen als Ausgangsbasis für weitere Schritte in Richtung UNIS-D, eines „digitalen Kosmos“ nach dem Vorbild Alexander von Humboldt’s physischer Weltbeschreibung.

Der UCD-Workshop ist ein Baustein einer Machbarkeitsstudie für ein zentrales Umweltinformationsportal, mit der das UBA und BMU die con terra beauftragt hat. Herausgearbeitet wird in diesem Kontext vor allem, in welcher Form langfristig ein neues fach- und ebenenübergreifendes Angebot machbar und sinnvoll ist. Immer vor dem Hintergrund der 2019 vom BMU formulierten umweltpolitischen Agenda, in der es heißt: „Wir denken Digitalisierung und Umwelt zusammen: […] Unsere Haltung dabei ist: Umweltinformationen müssen gut zugänglich, frei verfügbar, valide und transparent sein. Sie gehören allen. Deutschland braucht eine Umweltdatencloud. Sie ist Grundlage für den offenen Datenzugang und Quelle für Innovation.“